58. Projekt-Werkstatt

Wer plant welche Stadt für die Zukunft?

Prof. Klaus Schäfer, School of Architecture Bremen, ist nach einem Bauingenieurstudium in Münster und Studium der Architektur an der Hochschule der Künste in Berlin seit 1990 aktiver Städtebauer – und das meist im interdisziplinären Team. Folgende Projekte zählen zu seinen wichtigsten: Neue Mitte Hellersdorf, Berlin 1991; Klingelhöfer-Dreieck, Berlin 1995; Universitätscampus Saarland, Saarbrücken 2000. Seit 1998 lehrt er Städtebau und Entwerfen, seit 2005 ist er Inhaber der Professur an der Hochschule Bremen. Seine fortschrittliche und komplexe Auffassung von der Stadt ist am einfachsten mit einigen Thesen seiner Lehre zu erklären – wie: „Die Verstädterung von Landschaft und die Verlandschaftung von Stadt aufheben, dem Verkehr die eindimensionale Ausrichtung nehmen und Vielseitigkeit und Mischung herstellen.“ Zusammengefasst heißt seine Prämisse: „Architektur muss sich dem Gemeinsamen zuwenden.“ „Wie wir arbeiten, wie wir zusammenleben“. Wie wir uns in der Stadt bewegen – alles ist in Veränderung begriffen. Doch Städte bauen wir immer noch wie im 20. Jahrhundert, sagt Julia Erdmann. Sie hat in Hamburg ein Büro gegründet, das man das „bessere Netzwerk“ nennen sollte: JES – Julia Erdmann Socialtecture. Davor studierte sie Architektur und Stadtplanung an der HFBK in Hamburg und an der Columbia University in New York und wirkte 12 Jahre als Architektin und Mit-Geschäftsführerin bei Stephen Williams Associates. Aus ihrem Gestaltungstalent verknüpft mit ihrem Gespür dafür, was Menschen und Gesellschaft bewegt, schuf sie das neue Wirkungsfeld „Socialtecture“. So entwickelt sie lebendige Quartiere, gestaltet gesunde Gebäude und entwirft raffinierte Räume – gemeinsam mit den JES-Denkern und Machern aus den Bereichen Architektur, Urban Design, Soziologie und Kommunikation. In allen Projekten bindet JES die Perspektiven der zukünftigen Benutzer ein und geht damit neue Wege in co-kreativer Stadtgestaltung.

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